Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Umgang mit Gluten, Laktose und Fruktosemalabsorption
Was sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Nahrungsmittelunverträglichkeiten treten auf, wenn bestimmte Lebensmittelbestandteile vom Körper nicht richtig verarbeitet werden können. Im Gegensatz zu Allergien handelt es sich hierbei nicht um eine Immunreaktion, sondern um Verdauungsprobleme. Die häufigsten Unverträglichkeiten sind die Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), Laktoseintoleranz und Fruktosemalabsorption. Diese können zu Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen.
1. Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
Gluten ist ein Eiweiß, das in Getreidesorten wie Weizen, Gerste und Roggen vorkommt. Bei Menschen mit Zöliakie führt der Konsum von Gluten zu einer Immunreaktion, die die Darmschleimhaut schädigt.
Symptome
- Chronische Durchfälle
- Bauchschmerzen
- Gewichtsverlust
- Nährstoffmangel (z. B. Eisenmangel)
Umgang und Ernährungstipps
- Glutenfreie Lebensmittel: Setzen Sie auf Reis, Mais, Hirse, Quinoa und glutenfreie Produkte.
- Vermeiden: Brot, Nudeln, Kuchen und andere Produkte aus Weizen, Gerste oder Roggen.
- Achten auf verstecktes Gluten: Gluten kann auch in verarbeiteten Lebensmitteln wie Saucen, Würzmischungen oder Fertiggerichten vorkommen. Lesen Sie die Zutatenlisten sorgfältig.
- Fachberatung: Eine Ernährungsberatung kann helfen, den Speiseplan ausgewogen zu gestalten.
2. Laktoseintoleranz
Laktose ist der Milchzucker, der in Kuhmilch und vielen Milchprodukten vorkommt. Menschen mit Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase, das zur Spaltung und Verdauung von Laktose notwendig ist.
Symptome
- Blähungen
- Bauchkrämpfe
- Durchfall
- Übelkeit
Umgang und Ernährungstipps
- Laktosefreie Produkte: Laktosefreie Milch, Joghurt und Käse sind gute Alternativen.
- Natürlich laktosearme Lebensmittel: Hartkäse wie Parmesan oder Emmentaler sowie pflanzliche Alternativen wie Hafer-, Mandel- oder Sojamilch.
- Enzym-Präparate: Bei gelegentlichem Konsum von laktosehaltigen Lebensmitteln können Laktase-Präparate helfen.
- Kalziumzufuhr: Um den Kalziumbedarf zu decken, sind Nüsse, grünes Blattgemüse und angereicherte pflanzliche Milchprodukte zu empfehlen.
3. Fruktosemalabsorption
Fruktose ist ein Einfachzucker, der in Obst, Honig und industriell hergestellten Lebensmitteln wie Fruchtsäften und Softdrinks vorkommt. Bei einer Fruktosemalabsorption wird der Zucker im Dünndarm nicht richtig aufgenommen, was zu Verdauungsproblemen führt.
Symptome
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Übelkeit
Umgang und Ernährungstipps
- Reduzierter Fruktosekonsum: Beschränken Sie Lebensmittel mit hohem Fruktosegehalt wie Äpfel, Birnen oder Trockenfrüchte.
- Glukose hilft: Glukose (Traubenzucker) kann die Aufnahme von Fruktose erleichtern. Kombinieren Sie z. B. Früchte mit Traubenzucker.
- Vermeiden: Industriell hergestellte Lebensmittel mit hohem Fruktose- oder Sorbitgehalt, wie sie oft in zuckerfreien Produkten vorkommen.
- Individuelle Toleranz testen: Kleine Mengen fruktosearmer Früchte wie Bananen oder Beeren sind oft verträglich.
4. Allgemeine Tipps zum Umgang mit Unverträglichkeiten
- Tagebuch führen: Notieren Sie, welche Lebensmittel Beschwerden auslösen, um besser einschätzen zu können, was Sie vertragen.
- Kleine Portionen: Teilen Sie Mahlzeiten in kleinere Portionen auf, um die Verdauung zu erleichtern.
- Individuelle Beratung: Ein Ernährungsberater oder Arzt kann helfen, eine ausgewogene und beschwerdefreie Ernährung zu planen.
Fazit:
Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Glutenunverträglichkeit, Laktoseintoleranz und Fruktosemalabsorption erfordern eine bewusste Ernährung. Mit der richtigen Auswahl an Lebensmitteln und einigen Anpassungen im Alltag können Betroffene ihre Beschwerden reduzieren und eine hohe Lebensqualität bewahren. Wenn Unsicherheiten bestehen, ist professionelle Beratung eine wertvolle Unterstützung.